Klares Nein. Auch wenn der Cannabis-Konsum für Erwachsene ab 18 Jahren unter bestimmten Voraussetzungen nun legal ist, ist das Führen eines Fahrzeugs unter Cannabis-Einfluss weiterhin verboten und gefährlich – ganz egal ob es ein Auto, Motorrad, Mofa, E-Scooter oder Fahrrad ist. Denn Cannabis hat unterschiedliche körperliche und kognitive Auswirkungen, die deine Fahrtüchtigkeit massiv einschränken können. Damit bist du eine ernsthafte Gefahr für dich und andere Verkehrsteilnehmende.

Die Wirkung von Cannabis ist sehr individuell und kann unterschiedlich lange anhalten, abhängig von der Konsumform und -häufigkeit sowie der Dosierung, Verträglichkeit und Gewöhnung. Nach aktuellem Erkenntnisstand lautet die Empfehlung für gelegentlich Konsumierende: Warte nach dem Kiffen mindestens 24 Stunden, bis du dich wieder ans Steuer oder den Lenker begibst. Da Edibles wie Haschkekse verzögert wirken, solltest du nach dem Konsum länger als 24 Stunden abwarten. Auch wenn du dich schon wieder nüchtern fühlst – der Schein kann trügen und du fährst gut damit, dich fahren zu lassen.

Nein, du kannst dich nicht an den THC-Grenzwert herankiffen. Die aufgenommene THC-Menge hängt ab vom THC-Gehalt des Produkts, der Konsumart, der Packdichte und auch Inhalationstiefe beim Rauchen. Der THC-Abbau im Körper ist abhängig vom Stoffwechsel, der Konsumhäufigkeit und Gewöhnung. Beim Rauchen von Cannabis steigt die THC-Konzentration im Blut schnell an, während der Abbau individuell und nicht regelmäßig verläuft. Du kannst also nicht berechnen, wann du unter dem für dich geltenden THC-Grenzwert liegst. Unabhängig davon wirkt THC länger, als du denkst. Auch wenn du dich schon wieder nüchtern fühlst, ist deine Fahrtüchtigkeit häufig noch eingeschränkt. Wenn du fahren willst, verzichte auf Cannabis. Egal wie viel du gekifft hast, lass dein Fahrzeug stehen und lass dich fahren.

Nach der Teil-Legalisierung von Cannabis gibt es in Deutschland seit Juli 2024 zwei THC-Grenzwerte für den Straßenverkehr. Für Personen ab 21 Jahren und nach der Probezeit gilt ein Grenzwert von 3,5 ng/ml THC im Blutserum. Für alle in der Führerschein-Probezeit und unter 21 Jahren gilt im Straßenverkehr ein Grenzwert von 1,0 ng/ml THC im Blutserum und damit ein absolutes Cannabis-Verbot. Wird der jeweilige THC-Wert oder ein höherer im Blut nachgewiesen, drohen Konsequenzen wie Bußgelder, Fahrverbote und Punkte in Flensburg. Aber auch eine MPU (medizinisch-psychologische Untersuchung) oder die Verlängerung der Probezeit sind möglich.

Nein. Für Personen in der Führerscheinprobezeit und für alle unter 21 Jahren gilt im Straßenverkehr ein absolutes Cannabis-Verbot. Man darf nach dem Konsum nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Wird mit einem Bluttest nachgewiesen, dass ein Cannabis-Konsum zurückliegt (Nachweiswert von 1,0 ng/ml THC im Blutserum), gibt es Konsequenzen wie Bußgeld, Punkte in Flensburg, Probezeitverlängerung auf vier Jahre und Verpflichtung zu einem Aufbauseminar.

Bei einer Kontrolle checkt die Polizei zuerst typische äußerliche Hinweise auf Cannabis-Konsum: zum Beispiel gerötete Augen, erweiterte Pupillen, auffälliges Fahrverhalten, Benommenheit, schleppende Sprache, fahrige Bewegungen, verminderte Konzentration und Reaktionsfähigkeit. Wenn du auf diese Art auffällig geworden bist, kann die Polizei noch vor Ort einen Schnelltest durchführen, um in Erfahrung zu bringen, welche Drogen du konsumiert hast.

Die Polizei kann bei einer Verkehrskontrolle mittels Schnelltests von Speichel, Schweiß und vor allem Urin nachweisen, dass du THC oder seine Abbauprodukte im Körper hast. Bestätigt sich dabei ein zurückliegender Cannabis-Konsum im Zusammenhang mit dem Führen eines Kraftfahrzeugs, so wird ein Bluttest angeordnet. Hier werden dann die Blutkonzentrationswerte der Substanzen beweissicher bestimmt. Je nach THC-Gehalt des konsumierten Produktes, Konsumart und Konsumhäufigkeit kann der Cannabis-Wirkstoff mehrere Tage lang nachweisbar sein, seine Abbauprodukte sogar Monate (z. B. in den Haaren).

Nein, du bist nicht verpflichtet, einem Cannabis-Test zuzustimmen. Wenn du aber bei einer polizeilichen Kontrolle auffällige Anzeichen von Cannabis-Konsum zeigst und damit Verdacht erweckst, kann die Polizei dich zu einem zeit- und kostenintensiven Bluttest verdonnern. Verdächtig für Cannabis-Konsum sind zum Beispiel: gerötete Augen, erweiterte Pupillen, auffälliges Fahrverhalten, Benommenheit, schleppende Sprache, fahrige Bewegungen, verminderte Konzentration und Reaktionsfähigkeit.

Werden 3,5 ng/ml oder mehr THC im Blutserum nachgewiesen, sind beim ersten Verstoß 500 € Bußgeld, ein Monat Fahrverbot und zwei Punkte im Fahreignungsregister in Flensburg die Folge. Auch eine MPU ist möglich, wenn Verdacht auf eine Abhängigkeit besteht oder diese durch ein ärztliches Gutachten bestätigt ist. Beim wiederholten Verstoß winken bis zu 1.500 € Bußgeld, drei Monate Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg. Zudem wird eine MPU angeordnet. Damit wird festgestellt, ob du für das Führen von Kraftfahrzeugen geeignet bist.


Wird 1,0 ng/ml oder mehr THC im Blutserum nachgewiesen, sind die Konsequenzen: 250 € Bußgeld, ein Punkt in Flensburg und eine Verdopplung der Führerscheinprobezeit von zwei auf vier Jahre. Außerdem wirst du zu einem Aufbauseminar verpflichtet. Ab 3,5 ng/ml THC im Blutserum greifen die gleichen Regelungen wie nach der Probezeit und ab 21 Jahren – es wird mit höheren Bußgeldern noch teurer, gibt mehr Punkte und eine mögliche MPU.